Glück auf im Graphit Besucherbergwerk Kropfmühl

Im einzigen Graphitbergwerk Deutschlands in Kropfmühl hast Du die einmalige Möglichkeit die Welt der Bergleute von damals bis in die heutige Zeit zu entdecken. Ausgestattet mit Helm und Kittel geht es hinein in den Berg, hinab bis auf die 4. „Sohle“ in 45 m Teufe. Hier verfolgt man die Spuren der „Kumpels“ und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise mit vielen eindrucksvollen Einblicken – ein echtes Erlebnis für die ganze Familie. Egal ob Sonne oder Regen, das Bergwerk in Kropfmühl bietet den perfekten Ausflug für Groß und Klein bei jeder Witterung. Erfahre alles rund um das leistungsstarke Mineral Graphit und staune über dessen vielseitigen Einsatz in zahlreichen, wichtigen Alltagsgegenständen. Nähere Infos und Öffnungszeiten unter www.graphit-bbw.de.

Exkurs Graphit

Was ist Graphit?

Graphit ist wie Diamant ein kristalliner Kohlenstoff und verfügt über einzigartige Eigenschaften wie z.B. hervorragende Schmierfähigkeit oder thermische und elektrische Leitfähigkeit.

Wo findet man Graphit?

In Deutschland gibt es das einzige Graphitbergwerk im Bayerischen Wald in Kropfmühl nahe Hauzenberg. Hier wird Graphit bereits seit mehr als 140 Jahren industriell abgebaut. In Europa findet man Graphit z.B. noch in Tschechien, in Österreich und in Norwegen. Das größte Vorkommen befindet sich in China. Aber auch in vielen anderen Erdteilen wie z.B. Afrika und Südamerika findet man das „schwarze Gold“.

Wo wird Graphit verwendet?

Jeder kennt die wohl bekannteste und traditionellste Anwendung, in der das Mineral seit Jahrzehnten eingesetzt wird – der Bleistift. Was jedoch kaum jemand weiß – zahlreiche, hochindustrielle Unternehmen profitieren vom „schwarzen Gold“. In der Feuerfest-Industrie, z.B. bei der Herstellung von Schmelztiegeln, spielt Graphit aufgrund seiner guten thermischen Leitfähigkeit eine große Rolle.

Kein Auto ohne Graphit!

Auch in Reibbelägen für die Automobilindustrie und in Kohlebürsten für den Elektromotor wird Graphit verwendet. Durch seine hervorragende Schmiereigenschaft moduliert Graphit die Bremswirkung von Reibbelägen und trägt maßgeblich zum Bremskomfort und zur Reduzierung der Geräuschentwicklung bei. Ein weiterer großer Anwendungsbereich sind hier pulvermetallurgisch hergestellte Komponenten, sog. Sinterteile. Zu deren Herstellung werden Metallpulver mit geringen Mengen an Additiven wie Wachsen und Graphit gemischt. Diese Pulvermischungen werden unter hohem Druck zu sog. Grünteilen gepresst. Graphit bewirkt dabei sowohl eine Verschleißreduktion des Presswerkzeuges als auch eine interne Schmierung der Pulvermischung, mit Hilfe von Graphit ist so eine maximale Verdichtung möglich. Durch den Sintervorgang, in dem die Grünteile bis knapp unterhalb deren Schmelzpunktes erhitzt werden, erfolgt eine weitere Materialverdichtung. Dabei geht der ultrafeine Graphit im Metall in Lösung und erhöht die mechanische Festigkeit des Werkstückes.

In Kunststoffen kann Graphit vielfältige Funktionen übernehmen: Leitfähigkeitsadditiv, Flammschutzzusatz, IR- Absorber, Abschirmung gegen elektromagnetische Strahlung, internes Schmiermittel, Effekt-Additiv, Wärmeleitfähigkeitszusatz, etc.

Pulvermetallurgie, Bauchemie, Automobil-, Feuerfest-, Kunststoff- und Batterieindustrie sind nur einige der Branchen, in denen man Graphit heutzutage verwendet. Auch in Zukunft wird das High-Tech-Material Graphit eine signifikante Rolle spielen z.B. in modernen Lithium-Ionen-Batterien für den Bereich E-Mobilität oder im grauen Dämmstoff EPS (expandiertes Polystyrol) in der Bauchemie.